23. Kongress für Familienunternehmen

Workshop C 07 - Findet nicht statt Der Einfluss der Familie auf biografische Entscheidungen

Familienstrukturelle Muster anhand eines Beispiels aus der Metall- und Elektrobranche

Eine der zentralen Forschungsmethoden zur Analyse der Unternehmerfamilie stellt die Genogrammarbeit dar, die familienstrukturelle Muster, latente Sinnstrukturen und Entscheidungsprämissen anhand der objektiven Daten kenntlich macht.

Methodologische Grundlage bildet die Annahme, dass Mitglieder einer Familie Entscheidungen auf Basis der in der Familie existierenden latenten Strukturen, Muster, Werte und Vorstellungen treffen. Diese familialen Strukturen und Muster zeigen ihren Einfluss in zentralen biografischen Entscheidungen eines jeden Mitglieds einer Familie. Dazu gehören beispielsweise die Berufswahl, die Wohnortwahl, die Partnerwahl, die Kinderzahl oder die relative Entscheidung, ab wann Kinder geboren werden sollen, die Wahl eines Hobbys etc. Diese biografischen Entscheidungen sind über Generationen objektiv nachvollziehbar und damit analysierbar.

Anhand eines konkreten Falles aus der Metall- und Elektrobranche wird ein Genogramm exemplarisch vorgestellt und gemeinsam auf entsprechende Muster analysiert. Das Augenmerk liegt im Fallbeispiel auf der Kinderanzahl und der getroffenen Berufswahl der Mitglieder der Familie.

Gunnar Lohmann-Hütte ist geschäftsführender Gesellschafter der Friedr. Lohmann GmbH aus Witten. Neben seinem BWL-Studium arbeitete er im Fraunhofer Institut IML, bevor er vor 16 Jahren in das mittelständische Familienunternehmen eintrat, dessen Gesellschafterkreis aus Mitgliedern der sechsten und siebten Generation besteht. Die Friedr. Lohmann GmbH ist ein über 230 Jahre altes Familienunternehmen, das bereits in der 7. Generation geführt wird. Das Stahlwerk produziert in leistungsstarken Verfahren Blech- und Stabstahlprodukte aus Schnellarbeits-, Werkzeug- und Spezialstahl sowie hitzebeständigem und verschleißfestem Edelstahlformguss. Der Edelstahl kommt immer dort zum Einsatz, wo besonders anspruchsvolle Anforderungen gestellt werden. Heutzutage beschäftigt das Unternehmen rund 370 Mitarbeitende.

Kristin Beer M. A. ist seit November 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) tätig. Ihre Dissertation mit dem Fokus auf die „Lebensführung in Unternehmerfamilien – familiale Muster und latente Sinnstrukturen anhand von Genogrammarbeit“ wird von Prof. Dr. Heiko Kleve betreut. Seit 2015 ist sie zudem selbstständige Trainerin, Coachin und Mediatorin.