In der Krise des Vertrauens der Krise vertrauen
„Jeder hat einen Plan – bis er was auf die Fresse bekommt.“ Mike Tyson
In der Tat, jeder hat einen Plan: einen Businessplan, eine Personalplanung, einen Karriereplan, nicht zuletzt einen Plan B. Doch wie oft machen wir die Erfahrung, dass unsere Vorhaben nicht aufgehen? Pläne scheitern? Weniger, weil sie schlecht ausgedacht oder ausgeführt wurden, sie scheitern an der Wirklichkeit. „Ja, mach nur einen Plan / sei nur ein großes Licht / und mach dann noch ’nen zweiten Plan / geh’n tun sie beide nicht.“ Was in Brechts Dreigroschenoper so lapidar bemerkt wird, ist die Erfahrung etlicher Unternehmen, die in diesen Zeiten zu heftigen Kurskorrekturen veranlasst werden. Nur dass das dort, leicht großspurig, Änderung der Geschäftsstrategie heißt. In der Unternehmenswelt wimmelt es von sogenannten Strategien. Das Wort wird inflationär gebraucht: Kundenstrategie, Asienstrategie, Verkaufsstrategie, Produktstrategie. Meist handelt es sich aber schlicht um Zielbestimmungen, um Geschäftszahlen, die zu erreichen sind und nicht selten verfehlt werden. Eine Strategie indes wäre gerade die Konsequenz aus der Einsicht, dass wir es immer mit ungewissen Situationen zu tun haben. Wer strategisch denkt, macht kaum Pläne. Und er ist nicht auf seine Ziele fixiert. Vielmehr investiert er in jene Fähigkeiten, die es einer Organisation leicht machen, mit unklaren Aussichten, mit vagen Entwicklungen, mit erzwungenen Änderungen sinnvoll umgehen zu können. Zukunft, das liegt in ihrem Charakter, lässt sich nicht beherrschen. Aber man kann ihre Unbeherrschbarkeit zum eigenen Vorteil nachhaltig nutzen.